Donnerstag, 5. September 2019

Zum ersten Mal im Kit Kat Club Berlin

Zum ersten Mal im Kit Kat Club Berlin





Kitkat Berlin Stories


Ich gebe zu, mein allererster Besuch im Kit Kat Club Berlin ist schon eine ganze Weile her. Sogar so lange, dass der Club noch woanders war als er heute ist. Und selbst, wenn ich nicht mehr so richtig weiss, wie es bei mir damals war, habe ich mich doch mit unzähligen Ersties unterhalten um ziemlich genau einen ersten Besuch skizzieren zu können. Alles was ich schreibe, passierte. Aber natürlich nicht alles allen ;). Ich skizziere den potenziellen Besuch einer Frau, die länger als eine Stunde geblieben ist ;) Den Links darin kannst Du natürlich folgen um mehr zu erfahren, was Dich weiterbringt.

Also los:

Irgendwo hörtest Du Gerüchte über diesen Club, Du hast irgendeinen Zeitungsartikel gelesen, Dir den Eintrag vom Lonely Planet angeschaut, eine Top 10 Liste der besten Clubs in Berlin gesehen, eine Bekannte von Dir hat geschwärmt oder irgendwer aus Deinem Bekanntenkreis ist an der Tür abgewiesen worden. Aber alles in Allem kommt immer Mal wieder das Thema Kit Kat auf und eigentlich weisst Du nichts wirklich über den Club - Darum beschliesst Du: Ich muss da mal hin.

Aber:
Haben da wirklich alle Sex? Muss da jeder mit jedem und stimmt es, dass ich da rausfliege, wenn ich nicht will? Irgendwer hat sowas gesagt.
Aber die Bekannte hat es als den besten Club der Welt bezeichnet, und ich glaube nicht, dass die auf Gang Bang steht. Oder doch?
Strange das alles, wem kann man trauen und was ist nun richtig?
Irgendwie sind all diese Geschichten und Gerüchte aber so spannend, dass es Dich nicht loslässt und Du beschliesst, dass Du dir das Ganze dringend mal selber anschauen musst... Okay, Die Entscheidung ist getroffen, Du gehst in den Kit Kat Club.

Am besten wäre es, wenn Du die Bekannte fragst, ob du mal mitkommen darfst... aber so eng bist du mit der nicht... ausserdem wäre diese Geschichte hier auch zu einfach, denn die würde ohne Zweifel Ja sagen und dir alles erzählen und zeigen, was du wissen musst. Und dann bräuchte es diese Geschichte nicht mehr... Laaangweilig.

Du vertraust also stattdessen Deiner besten Freundin Nadine an, dass Du gerne mal dort hin willst und stellst fest, sie hat eigentlich den gleichen Wunsch, aber nie mit jemandem darüber gesprochen ... Schon garnicht mit Ihrem Freund - der da nie und nimmer hingehen würde. Ihr beschliesst also zusammen zu gehen, und niemandem sonst (inklusive dem Freund davon zu erzählen)

Määäädelsabend.

Du hast, bzw. ihr habt Euch also entschieden in den KitKatClub zu gehen - Herzklopfen ohne Ende....

Aber bevor Du in diese einzigartige Welt eintauchst braucht es noch so einiges an Vorbereitung.

Ein wenig Information müssen schon vorher noch her:

Was ist das nun eigentlich wirklich für ein Club?

Also gehst Du ins Internet und liest Dir die Reviews auf Tripadvisor, Auf Google und vor allem auf Facebook die Reviews durch und stellst fest, das extrem viele Menschen das Kitty lieben und offenbar eine ähnliche Meinung haben, wie Deine Bekannte.. (bester Club, eigene Welt und so). Andere Schreiben darüber dass da überall Menschen Sex haben und wiederum viele Leute, dass sie eben nicht reingekommen sind, und dass die Türsteher Arschlöcher sind.

Ergo: Du bist kein bisschen Schlauer als vorher - bis auf den Umstand, dass es offenbar echt schwer ist da reinzukommen, wenn man sich nicht an die Kleiderordnung hält und dass offenbar des beste Tag, der Samstag ist... man allerdings lieber vorher noch in den Programmkalender schaut, damit man nicht versehentlich auf einer Gayparty oder Goa Party oder so landet.

Wenn schon, dann willst Du natürlich den besten Tag und das volle KitKat Feeling. Ein Samstag zur Carneball Bizarre Party also.
Aber, was trage ich da eigentlich, ich habe gelesen, da tragen alle Fetischkleidung - und die habe ich gar nicht.
Ein Blick auf die Internetseite des Kitty hilft da nur bedingt weiter. Aber immerhin ist klar, Strassenkleidung würde Dich an den harten Türstehern eher nicht vorbeibringen. Daher suchst Du weiter und landest auf einer Seite, die Dir Bilder zum Kit Kat Dresscode zeigt und sogar Tipps gibt, wo Du ein Kit Kat Outfit in Berlin kaufen kannst. Tja und Du findest eben auch Bilder aus dem Kit Kat. Bei dir ist das vielleicht nicht der Fall, aber manch ein Mädel bekommt es jetzt mit der Angst zu tun.
Scheisse, da sind ja nur schlanke schöne Menschen auf den Bildern, da passe ich mit meinen paar Pfunden zu viel gar nicht rein, schon garnicht so sexy angezogen wie auf den Bildern, die lachen mich ja aus - und warum werden da überhaupt Bilder, dann fotografiert mich noch jemand und den Tag danach finde ich mich auf Facebook wieder.
Beide Gedanken solltest Du sofort aus dem Kopf verbannen. Im Kit Kat sind wir alle schön, niemand wird dich auslachen, niemand wird deine Pfunde als negativ ansehen. Du wirst feststellen, dass die Angst vollkommen unbegründet ist und Dich vielleicht so frei in Deinem Körper fühlen wie noch nie. Und Du wirst feststellen, dass Kameras strikt verboten sind bzw. nur ein bis zwei dem Club gut bekannte Fotografen eine sehr eingeschränkte Erlaubnis haben, fotografieren zu dürfen. Und die fotografieren nur Personen, die ganz klar zu ihrem Besuch im Kitty stehen und selbst bei denen nur in klarer Absprache und ohne, dass andere Personen auf dem Bild sind. Insofern: Streich die Gedanken an die Pfunde und die Bilder aus Deinem Kopf.

Du bist mit Deinem Körper einigermaßen zufrieden und das passt schon. Extra für diesen Besuch bei Hautnah oder dem schwarzen Reiter einzukaufen kommt aber nicht infrage, da findet sich schon was in Deinem Schrank, Sexy bist Du und Sexy kannst du! Aber nicht ganz so sexy wie auf den Bildern soll es dann doch nicht sein, die sind ja alle halb-nackt.

Du entscheidest Dich für Berlins Clubfarbe "Schwarz". Eine lange schwarze Hose, eine transparente Bluse, einen schwarzen BH drunter und High Heels. Warum Du unter der Hose halterlose Strümpfe trägst, weisst Du eigentlich selber nicht so genau, sieht ja eh keiner... fühlt sich aber etwas verwegen an. Und hey, das soll ja ein verwegener Club sein.

Ein Blick in den Spiegel:
Dieser transparente Body geht eigentlich garnicht. Du fühlst Dich fast nackt, aber es soll ja sexy sein. Also okay.
Ab zu Nadine zum vorglühen. Vor 2 Uhr nachts braucht man in Berlin ja eh nicht los, ausserdem ist dann die Schlange bestimmt nicht mehr so lang. Zeit also für eine Flasche Sekt.

WOW - Du dachtest schon, Du bist nackt?

Nadine ist da noch etwas weiter gegangen - Minirock und Spitzenshirt, darunter BH, (natürlich) High Heels und - ja genau Strapse die unterm Rock hervorlugen
"Oooookayyyyy..... sicher, dass Du so los willst? Auf die Strasse?"
Passt schon, wir fahren doch mit dem Taxi, damit wir direkt hier einsteigen und dort aussteigen können. Durch Die Gegend will ich so ganz sicher nicht laufen.
Na dann! Viertel nach eins, die Flasche ist halb leer, langsam müsst ihr mal los. Der Rest der Flasche wird natürlich mitgenommen - Wegsekt!

Ihr zieht lange Mäntel an, ruft das Taxi, sagt etwas verstohlen das Ziel: Kit Kat.

Aber hey, das ist ein berliner Taxifahrer, dem ist nichts fremd, auch zwei Mädels nicht, die Samstag abends ins Kitty wollen. Hauptsache ihr zahlt Eure Fahrt ordnungsgemäß.

Kurz vor zwei Uhr kommt ihr an und der Taxifahrer lässt Euch an einem Metalltor raus, das erst einmal nach - gar nichts - ausschaut... Dort soll ein Club sein? Ein guter und ein bekannter sogar? No Way! Aber die Menschen vor dem Tor weisen drauf hin, dass hier doch etwas ist, denn die Schlange ist lang.
Scheisse das ist die Schlange? Die geht ja bis dahinten zur Ecke.
und an der Ecke angekommen
Uff die geht ja noch weiter um die Ecke rum. Wie lang ist die 100 Meter? Kommt hin, oder?

Tja dumm. Zwei Uhr ist so ziemlich die unglücklichste Zeit um Samstags ins Kit Kat zu gehen. Zwischen zwölf und drei Uhr steht man da am Ende der Schlange fast näher am Tresor Club als am Kit Kat Eingang. Zu der Zeit kann man schon mal zwei Stunden in der Schlange stehen, um dann - aussortiert zu werden. Geht also lieber früher - oder später. Besser direkt um 11 oder eher gegen vier.. Oder eben warten.

Noch am Eingangstor merkt ihr, dass es offenbar vier Arten von Gästen gibt. Einige wenige kommen an und gehen direkt an den Türstehern vorbei. Das sind Stammgäste, die allesamt seit vielen Jahren dorthin kommen und zum Inventar gehören. So ab deutlich über 100 Besuchen in etwa könnte das was werden - Dann gibt es links eine kleine "Gästelistenschlange". Viel kleiner als bei den meisten Clubs - Tja und dann die Schlange rechts... Die laaaaaange Schlange. Leider Eure. Gut es gibt noch ein paar Vordrängler, aber dafür brauchts Chuzpe. Für Euch ist also ein Platz ganz hinten in der Schlange reserviert.

Aber hey, was sollen wir machen, wir sind nun hier, haben uns rausgeputzt, stehen hier halb nackt unterm Mantel und - ich meine - so können wir eh nirgendwo anders hingehen. Also los, bevor die Schlange noch länger wird.
Aber mal ganz ehrlich, was haben wir uns da eigentlich verrückt gemacht, so richtig Sexy ist hier niemand in der Schlange
Ihr steht also ganz hinten und schaut ein wenig herum direkt vor euch ein einzelner Tourist, davor eine Gruppe aus drei gut aussehenden Mädels mit viel Glitzer-Makeup und zwei Jungs und einer großen Flasche irgendwas alkoholischem - davor zwei unscheinbarer Typen mit Rucksack und hinter euch ein Pärchen, mit Denen ihr ins Gespräch kommt.

Die beiden heissen Dirk und Jana, kommen aus Hamburg und fahren etwa 5-6 Mal im Jahr in die Hauptstadt - eigentlich nur für einen Besuch im Kitty, wie Jana erzählt. Die beiden kennen sich zumindest so gut aus, dass sie die Schlange auf irgendwas um die anderthalb Stunden schätzen. Viel Zeit also, damit Nadine noch zwei Bier vom Späti holen kann. Macht da jeder - am Wochenende muss der Laden eine Goldgrube sein.

Warten, warten, trinken, unterhalten, warten - und dann irgendwann die obligatorische Frage des Touristen vor Euch:
Sagt mal, ich bin alleine und weiss nicht, ob ich reinkomme, könnt ihr beiden mich mit reinnehmen?
Jana hinter Euch schaut kritisch und fragt ihn, was denn sein Outfit sei... Nachdem was sie sieht, würde es schwierig. Tja, leider zeigt sich, dass er sich tatsächlich keinerlei Gedanken zum Dresscode gemacht hat. - Er meint aber, "Mit Euch zusammen komme ich bestimmt rein." ....Ja, nein, Jein - Am Ende doch lieber Nein, denn immerhin wollt Ihr ja sicher reinkommen

Obwohl so sicher scheint auch das nicht. Jana ist sich beim kritischen Nachfragen mit Deiner langen Hose irgendwie unsicher, ob das reicht, die transparenten Oberteile seien aber top. Aber versuchen solltet ihr es natürlich trotzdem, meint sie, es lohnt sich..

Die Schlange ist lang also dauert es auch lang. Jana und Dirk erzählen Euch von der verdeckten Tür im Kühlschrank des zweiten Späti direkt vor der Tür. Das ist eigentlich gar kein echter Späti sondern dein Eingang eines Clubs. Aber keiner kennt ihn oder kann auch nur näher erklären, wo genau dessen Räume überhaupt sein sollen... Zumindest könne man in diesem Späti Fächer kaufen - ein echter Pluspunkt im Sommer, wenn das Kitty brütend heiss ist. ...Und dieser Kühlschrank mit der verborgenen Tür. Irgendwie schon cool. aber Ihr seid ja für das Kit Kat da.

Langsam aber sicher arbeitet sich die Schlange vor, die beiden (jetzt leeren) Bierflaschen habt Ihr beim Flaschensammler abgegeben, der bereits zwei volle Einkaufswagen von den Kit Kat Gästen ersammelt hat - Auch für ihn eine Goldgrube, offenbar.

Nun wird es langsam spannend, einer der Türsteher streift schon einmal durch die Reihen und fragt - für Euch wahllos - ein paar Leute nach ihrem Outfit... ziemlich viele, die sie fragen haben da keine zufriedenstellende Antwort auf Lager und müssen leider gehen. Offenbar ist das Auge des Türstehers ziemlich gut. Aus den Leuten um Euch herum wird nur der Tourist vor Euch gefragt, der eben leider tatsächlich outfitmäßig nichts zu bieten hat und sich ärgerlich nach Hause begibt. Nicht ohne Euch einen Blick zuzuwerfen, der irgendwas zwischen. "Mit Euch zusammen wäre ich reingekommen" und "Ich komme bestimmt nur nicht rein, weil ich Tourist bin - oder männlich" aussagt, zuzuwerfen.

Alles falsch, es lag tatsächlich am Outfit

Aber es sind eine ganze Menge Wartende ausgesiebt und nun geht es echt schnell. Ihr steht bei den Türstehern. Die unscheinbaren Typen öffnen auf die Frage der Türsteher ihre Rucksäcke und werden durchgewunken, die Gruppe Mädels und Jungs, von denen ein Mädel mittlerweile arg betrunken ist, werden ebenso durchgewunken, Jana und Dirk eh und Euch fragt man, ob ihr wisst, dass das hier ein Fetisch Club sei... Türsteher riechen Unsicherheit - und ihr strahlt grenzenlose Unsicherheit aus... Aber ihr bestätigt, dass ihr schon wisst, wo ihr seid und lüftet die Mäntel um die transparenten Oberteile zu zeigen. Das reicht - und ihr kommt durch.
Ja! wir sind drin!
Jetzt passiert Euch das, was vielen Erstis wiederfährt, die das Stahltor gemeistert haben. Alles fällt ab, grenzenlose Freude - oder zumindest große Freude, dass ihr "drin" seid.

Leider klopft Dir Jana auf die Schulter und zeigt nach vorne.
Noch seid Ihr nicht drin, die Tür da vorne ist die entscheidende. Die Jungs am ersten Tor wissen zwar sehr genau, wer reinpasst oder nicht, aber an der Tür da vorne steht die Chefin des Ladens und schaut sich jeden noch einmal genau an - und da kann man auch noch scheitern, insofern, wartet noch etwas mit dem feiern.


Die beiden unscheinbaren Typen kommen direkt rein, da passt wohl alles

Nun die Fünfergruppe vor euch... relativ schnell zeigt sich, dass die Chefin not amused ist, dass das eine Mädel so gebechert hat. Keine Chance, dass die reinkommt, da helfen auch die Diskussionen nichts. Viel schlimmer für alle ist aber folgende klare Aussage, die die anderen vier nicht fassen können:
Tut mir leid, sie kommt nicht rein - Ihr seid als Gruppe gekommen, also geht ihr auch als Gruppe.
Eltern haften hier für ihre Kinder bzw. Gruppen für ihre Mitglieder. Ich habe schon häufig gesehen, dass Gruppen gesamt weggeschickt wurden. Weil eine Person nicht reingekommen ist. Oft passierte dann etwas, was die Chefin gar nicht mag: alle fangen an, FÜR diese Person zu reden, weil sie auf einmal merken, dass sie gerade alle angewiesen werden. Das klappt dann erst recht nicht
...und ja, genau da wäre Eure Reise zu Ende gewesen, hättet Ihr den Touristen "mit rein" genommen...


Nun ist endlich das Martyrium zu Ende. Ihr steht an der wichtigsten Tür des coolsten Club der Stadt. Die Chefin will wirklich wissen, wer da in den Club kommt - und sie macht den Job seit 25 Jahren. Sie erkennt Eure Unsicherheit sofort und schaut daher etwas genauer hin. Ihr reicht ein kurzer Blick auf die Oberteile nicht und sie möchte doch einmal gesamt schauen. Hier muss man sich im a wahrsten Sinne des Wortes "nackig machen".

Bei Nadine ist das gar kein Problem: Minirock, Spitzenshirt, BH, High Heels und Strapse passen sofort. Deine lange Hose erzeugt allerdings ein Stirnrunzeln und die Frage ob Du noch ein anderes Outfit hättest oder was man da wohl noch machen kann.

Kein anderes Outfit... Eine kurze, kurze zielführende, Diskussion später stellt sich heraus, dass das Shirt ein Body ist. Es folgt dann die nett gefragte aber ernst gemeinte Frage, ob Du Dir vorstellen könntest, vielleicht auf die Hose zu verzichten...
Äääääääh. äääh ja?
Klingt erst einmal heftig, aber hör auf sie. Sie kennt diese Tür schon seit 25 Jahren und ihre Tipps sind immer freundlich. Sie hat den Blick, der Dir fehlt. Und die Vorschläge sorgen dafür, dass Du in den Club passt - und in der Regel sorgen sie auch dafür, dass Du Dich da wohlfühlst, denn man fühlt sich im Kitty schnell overdressed und sehr stark bekleidet... Auch wenn Du das erst einmal nicht glauben magst.

Du willigst also ein. Noch eben die 10€ Eintritt gezahlt und ihr seid nun wirklich drin im Kit Kat Club Berlin.

Ein Glück, dass Jana und Dirk hinter Euch sind, sie weihen Euch in die Geheimnisse der Garderobe ein (Bild). Hier würdet Ihr Euch ansonsten als Kitty-Anfängerinnen outen.

Garderoben 1 mal 1 für Anfänger:
  • 1. Nirgendwo steht, was die Garderobe kostet - Das hat den einfachen Grund, dass sie eben tatsächlich nichts kostet. Vermutlich liegt es daran, dass die Garderobe schon so lange genug dauert, denn ausnahmslos jeder Gast muss hier durch und alle geben bisweilen fast alles ab
  • 2. Du musst Deine Sachen selber auf einen Bügel machen und alles schon so zumachen, dass es hält. Die Bügel sind gegenüber der Garderobe bei den Bänken in einer Kiste zu finden. - Newbies erfahren meist erst wenn sie vorne an der garderobe angekommen sind, wie es läuft - Ihr erfahrt es von Jana ... bzw von mir gerade ...
  • 3. Absolutes Handyverbot. Dein Handy muss abgegeben werden. Nimm es in die Hand, zeige es, wie du es in deine Jackentasche packst und mit der Jacke abgibst. Wenn Du es nicht zeigst, wird Dich die Person an der Garderobe danach fragen und Dich erst reinlassen, wenn sie es gesehen hat - Handy reinschmuggeln ist hier nicht - und das ist gut so.
Ihr habt also nun alles abgegeben und das neue Problem: "Keine Hose mehr = Keine Hosentasche mehr" hast Du dadurch gelöst, dass Du nun Geld und die Garderobenmarke im Schuh stecken hast, wie es viele andere auch haben. Die Zigaretten werden durchs Strumpfband gehalten - Was ein Glück, dass Du Strümpfe trägst. Und auch, wenn Du Dich im Body gerade noch unwohl fühlst, musst du zugeben, dass die meisten anderen eigentlich nicht mehr anhaben als Du.

Den einen der beiden unscheinbaren Typen aus der Schlange siehst Du wieder und er trägt jetzt ein Lackoutfit und hält eine weitere Person mit Hundemaske an der Leine... vermutlich den anderen? Für Euch beide ein verstörender Anblick - aber scheinbar nur für Euch. Denn ausser Euch interessiert das tatsächlich niemanden. Sachen gibt es... Aber ihr werdet den Abend noch so einiges sehen.

Dirk und Jana bieten Euch an, mit Euch eine kurze Führung durch den Kit Kat Club zu machen - obwohl "kurz" relativ ist, denn der Club ist wirklich riesig. Die Tour beginnt am Candy Shop



weiter vorbei an einer kleinen Bar (Bild) durch die Lounge (Bild) geht es rechts durch einen kleinen Gang und ihr steht in der Halle beim Mainfloor, allerdings fallen Euch erst die Stahlbetten auf der rechten Seite auf dem Nachts um vier schon einiges los ist.
Wer sich da rumtreibt will Sex
meint Jana.

Weiter geht es zum Tanzfloor, auf dem sich zeigt, dass das Kit Kat eben doch vor allem eine Technodisco ist, halt eine mit speziellen Leuten, aber die Tanzfläche ist brechend voll zum melodischen Kitty Sound. Euer wichtigster Blick fäll aber auf den Bondagemaster, der gerade künstlerisch wertvoll ein hübsches goldglitzernacktes Mädel an Stäbe über der Tanzfläche bindet...



Er bindet hier eigentlich an jedem Wochenende Mädels und es ist immer schön anzusehen
, meint Dirk. So eine richtig normale Disco ist das Kit Kat eben doch nicht...

Das Zeigt sich Euch auch an den ganzen Neon-Bildern an der Wand Gestalten mit übergroßen Genitalien, Blowjobs, Sex alles mit schwarzlicht neonfarbend beleuchtet. Es fällt einem nicht mehr auf, wenn man häufiger da ist, aber beim ersten Besuch - Kulturschock. Wie eigentlich alles gerade für Euch

Weiter gehts in eine weiteren Dancefloor und dort die Treppe herunter in einen dritten sehr kleinen Tanzfloor mit Bar (Bild). Hier ist man am einen Ende dieses Clubs und am wohl ruhigsten Punkt des Clubs. Zeit für ein erstes Getränk an der Bar und eine Kurze Reflektion über das eben gesehene. Der Bondagemaster mit seinem "Opfer", das Mädel an der Stange auf der Bar, die Transen, die leicht bekleideten Personen auf der Tanzfläche, Die neon Bilder, die Betten auf denen es rumging, wahnsinnig schöne Menschen, weniger schöne Menschen und Massen an Menschen durch die man sich zwängt. Das alles zu melodischen Techno und Housesounds. Für Jana und Dirk alles nach etwa 15 Kitty Besuchen ganz normal. Für Euch erst einmal ein großes "WOW". "Dabei habt Ihr erst einen Teil gesehen. Der Club ist noch viel größer"

Eure Gespräche mit Dirk und Jana lassen ein Mädel an der Bar aufmerksam werden, die ganz offenbar ein Stammgast ist und meint, sie sei eigentlich jedes Wochendene da:
"Zum ersten Mal im Kitty - oh toll. Ich wäre auch gerne noch mal zum ersten Mal hier. Es ist immer toll, Gäste zu sehen, wie sie sich im Club verändern, wenn sie zum ersten Mal hier sind. Spätestens nach einer Stunde ist das alles für Euch auch fast normal. Habt viel Spaß und macht nichts, was ich nicht auch tun würde..."
Was das jetzt genau bedeuten soll, ist Euch nicht so recht sicher, denn ihre ganze Art und ihr Outfit spricht von grenzenlosem Selbstvertrauen - und heiss sieht sie auch aus, wie Du zugeben musst.

Nach einer knappen Viertelstunde Akklimatisierung am ruhigen Ende der Welt und dem ersten Gin Tonic im Club geht es weiter im Programm. Das Herzklopfen ist bereits deutlich weniger geworden. Bisher waren alle nett und anders als befürchtet haben sich keine Massen an Männern auf Euch gestürzt - überhaupt ist das Publikum - wenn auch total unterschiedlich - doch sehr ausgeglichen bei Männern und Frauen.

okay also wieder hoch und quer durch den Dancefloor, den Dirk ohne nähere Begründung als Dragonfloor benennt und dort wieder eine Treppe rauf (Bild). Treppen gibt es hier reichlich oben angekommen, eine kleine Empore.
"Das hier ist der Darkroom, sehr Gay-lastig... Vermutlich nicht gerade Euer Ding, aber wer weiss, ab und an kommen aber auch Paare hier rauf. Schnell wieder runter"
Auf dem Weg nach unten zeigt sich Euch, warum der Dragonfloor heisst, denn zum treibendem Beat spuckt auf einmal in der Ecke ein metallener Drache Feuer und setzt den Raum für ein Paar Sekunden in taghelles Licht.. (Bild) Ein weiterer WOW Faktor.

Wieder zurück in den Mainfloor, einmal quer durch die tanzende Menge, eine weitere Treppe rauf auf eine weitere Empore mit einem tollen Blick auf die ganze Menge. Auch hier ist einiges los und das Mädel im gynäkologischen Stuhl hat gerade Spaß mit zwei Jungs. Das ist für dich wie ein Autounfall: Du willst nicht gucken, aber nicht schauen geht auch nicht. Also schaust Du eher verstohlen eine Runde zu. Darf man schauen, darf man nicht schauen. Jana meint.
Schauen ist absolut okay, beim mitmachen solltest Du zumindest fragen ;)
Das war eigentlich nicht Deine Frage und ist für dich gänzlich unvorstellbar - für Nadine selbstverständlich auch - immerhin ist sie ja kein Single.

Wieder runter - nach einem Rundgang mit weiteren Betten kommt ihr bei der Lounge vom Anfang wieder raus. Rechts zeigt Jana die Toiletten...
Unisex und immer nur eine Person, da wird drauf geachtet
Später am Abend wirst Du da auf den Fliesen Rückstände weissen Pulvers finden... Da ist der Kit Kat Club eben doch eine ganz normale Disco, was das angeht. Durch eine Schwingtür kommt ihr zu einem Bereich mit Pool und Sauna (Bild), in dem ganz viele Menschen einfach Chillen und sich unterhalten, schaut ein wenig wie ein Aussenbereich aus, ist aber geschlossen und warm. Fungiert aber mit der Licht einlässigen Decke auch ein wenig als Uhr.
Dunkel = noch Nacht
Hell = Nach Acht
Und noch einmal geht die Reise weiter, durch den anderen Bereich der Lounge, (Bild) wo ihr viel früher am Abend noch eine Jazzband hättet spielen hören können. Nun ist auch sie mit chillenden Gästen gefüllt. Unter anderem auch mit den in der Schlange noch "unscheinbaren" Typen aus der Schlange und seinem "Hund". Der wiederum kauert vor der Bank, lässt sich gerade von anderen Gästen die Ohren kraueln und geniesst das offensichtlich. War die reine Anwesenheit vorhin noch verstörend ist das für Dich jetzt allerhöchstens noch seltsam und selbst das eigentlich kaum noch.

Richtung Garderobe biegen Jana und Dirk nach rechts ein und steigen eine enge Treppe nach unten in den Keller in die Katakomben. Hier ist alles etwas dunkler, und ja "noch" verruchter.


Im Mauerwerk poppt gerade ein Typ ein Mädel, aber wie eigentlich überall interessiert das auch hier niemanden, nicht einmal mehr Dich, drum ist das kaum mehr als zwei Blicke wert.

Zwei Ecken weiter wirds allerdings dann wieder interessant. Ein langgestreckter Raum mit allerlei Krankenhausmobiliar bei dem einiges passiert, was so garnicht in eine typische Disco passt. Ganz vorne flüstert ein Hypnotiseur englisch auf ein Mädel ein, dass ziemlich regungslos in einem Stuhl sitzt, dahinter spielt eine Domina mit ihrem Sklaven und Wachs rum und ein Bett weiter wählt ein Typ aus einem ganzen Arsenal an Schlagwerkzeugen und seiner flachen Hand alle paar Sekunden aus, womit er das Mädel auf dem Bett als nächstes mal heftiger, mal fast zärtlich bearbeitet. Die wird morgen Spaß haben beim Sitzen




Hier unten ist aber klar: Das hier ist eine Bühne. Wer sich so exponiert zeigt hat kein Problem mit Zuschauern. Aber mitgespielt wird hier nicht. Wenngleich normale Gäste, sind die meisten, die dort "spielen" Profis oder zumindest mal Könner. Einige sind aber auch durchaus mal bereit ein bisschen was zu zeigen oder zu erklären. Die Bänke in gerade noch respektvollem Abstand laden auf jeden Fall zum schauen und lernen ein.

Fast so spannend wie die Spielereien ist aber, einige Gäste zu beobachten, wie beispielsweise ein junges Pärchen das fasziniert zuschaut, wie alle paar Sekunden ein Schlagwerkzeug den nackten Arsch trifft bis sie irgendwann deutlich zu ihm sagt:
Schau zu, lerne. Das will ich auch!
Insgesamt ist es hier unten aber weniger troubelig als oben und obwohl hier intensiv zugeschaut wird passiert das sehr respektvoll. Das Zuschauen ist dabei eher interessiert und nicht "gaffend". Das Junge Pärchen gafft auch nicht, sondern erlebt gerade einen vielleicht augenöffnenden Moment.

Den hast Du aber auch gerade, denn neben den ganzen Eindrücken, die durch Deinen Kopf fliessen wird dir auf einmal ebenfalls der respektvolle Umgang bewusst. Der Laden ist prall gefüllt aber neben ein paar flüchtigen Berührungen nach gegenseitigem zulächeln ist da bisher nichts unangenehmes passiert - wenn Du Dir vorstellst, in dem Outfit durch eine normale Disco zu laufen.. Du hättest die Hände an deinem Arsch kaum noch zählen können.

Und überhaupt, seit kurz nach dem Eintritt hast Du nicht mehr drüber nachgedacht, was Du da eigentlich trägst, oder (nur den Body) ....eher nicht trägst. Das mit der Hose hätte auch echt nicht gepasst - musst du jetzt zugeben und merkst, dass das okay für Dich ist.

Dass dahinter noch ein weiterer Dancefloor und eine weitere Bar und ein weiterer Raum kommen ist für Euch eigentlich nur noch zur Abrundung wichtig, denn gesehen habt ihr nun eigentlich alles, was im Kit Kat Club so passieren kann. Diese Wege hoch, runter, rechts, links, hier mal hin und da mal hin, werdet ihr bis zur Fahrt nach hause noch einige Male machen und dabei noch so einiges sehen. Vorerst, überlegt Ihr Euch aber, eine Runde am Pool zu chillen bevor ihr euch so richtig ins Kit Kat Nachtleben stürzt.

Jana und Dirk bleiben unten beim letzten Dancefloor und verabschieden sich erst einmal. Irgendwann läuft man sich hier aber immer wieder über den Weg oder trifft sich in der Lounge oder am Pool.

Ihr ergattert einen Platz mit einem guten Überblick über alles was da kommen mag und zu schauen gibt es hier einiges. Man kann ohne Probleme einfach eine Stunde irgendwo herumsitzen und die anderen Gäste anschauen. Es wird nie langweilig. Hinten in der Ecke hat ein Pärchen ziemlich ausdauernden Sex und gegenüber bekommt ein Mädel die Füsse massiert, aber ansonsten ist das hier am Pool eine super chillige Atmosphäre. Die Gäste rauchen, trinken, chillen und unterhalten sich.



Zwischendurch gehen manche mal wieder ne Runde tanzen oder mit dem Freund / der Freundin / einer neuen Bekanntschaft irgendwo hin. Aber auch hier ist alles total respektvoll. Einem Typen, der Dich und Nadine schon eine ganze Weile intensiv beobachtete reichte ein einfaches Kopfschütteln um zu verstehen, dass er bei Euch nicht landen kann.

Während Nadine nach einigen Minuten in Richtung Bar zieht, damit der Gin Tonic Pegel nicht sinkt, merkst Du - erstmalig alleine - in dem Club, dass Du bisher dein Handy null vermisst hast. Eigentlich würdest Du jetzt das Handy aus der Tasche ziehen und irgendwo surfen bis Nadine wiederkommt, aber - keine Tasche = Kein Handy. Stattdessen Zigaretten im Strumpfband. Na dann eben eine rauchen - aber keine Tasche = auch kein Feuer.... Doof.

Hilft alles nix, also die Leute um Dich rum nach Feuer fragen: und Zack, die Zigarette brennt und du bist im "Gespräch" mit den Gästen neben Dir. Der Typ, der Dir Feuer gab, zeigt ganz selbstverständlich und nicht aufdringlich, dass dafür doch sicher ein Küsschen drin wäre - und ja, ein Bussi ist absolut okay und er kriegt es. Seine Freundin interveniert, dass das ja wohl nicht ginge, dass ihr da ohne sie rumknutscht und eh Du Dich versiehst, bekommt sie auch eines - obwohl, das artet schnell von einem Bussi in einen echten Zungenkuss aus. So schnell und so unerwartet kann das gehen. Aber geil ists schon. Auf jeden Fall seid ihr jetzt gut im Gespräch und zwar über Gott und die Welt, das Kitty, Berlin, Jobs, und was weiss ich noch alles.

Zusammen mit Nadine, die dann wiederkehrte und den Gin Tonics beobachtet Ihr fünf schwedische Touristinnen, die tierische Freude haben, sich gegenseitig den Po zu versohlen. Gutmütig vom Besitzer des Paddels und seiner Freundin mit Tipps versorgt, Ihr beobachtet die Masseurin, die professionell gegen einen Obolos Deiner Wahl Verspannungen löst und wieder den Typen mit der Fussmassage der scheinbar von Frau zu Frau zieht und wohl einfach ein Fussfetischist ist. Auf jeden Fall ist er der Fetischist im ganzen Laden, der die meiste Aufmerksamkeit bekommt. zu 99,965 % von Damen, denen die Schuhe langsam zu eng werden. Leute in der Sauna und ganz durchgeknallte, die tatsächlich im saukalten Pool baden, runden die ruhige und gechillte Stimmung hier am Pool ab.

Wie hier jeder mal kommt und geht, zieht Nadine mit einem Typen in Richtung Dancefloor und auch die beiden Gäste mit dem Feuer, die sich "ein ruhiges Eckchen" suchen wollen, verabschieden sich - nicht ohne Dir zuzuzwinkern, ob Du nicht mitkommen möchtest....

Du lehnst allerdings dankend ab und wünscht ihnen viel Spaß. Später zu Hause, wenn du voller Adrenalin schlaflos im Bett liegst, wirst Du Dich fragen, warum zum Teufel Du nicht mitgegangen bist. Wie konntest Du nur so doof sein. Jetzt aber gerade ist das genau richtig so, denn irgendwie fühlst Du dich gut. Ziemlich sogar. Aber es geht bestimmt noch besser.

Alles ist offen, alles ist fein hier, und es ist ein Berliner Technoschuppen, insofern ist es für Dich kein Problem, die Personen neben Dir zu fragen, wo man denn hier Kokain kaufen könne. Die haben auch keine Ahnung, überlassen Dir aber eine halbe Extasy ohne irgendwelche Gegenleistung - Dein Abend wird noch besser - spätestens eine halbe Stunde später kickt es.
Du bist toll, der Laden ist toll, die Gäste sind toll, Die Musik ist toll. Alles ist großartig. Die Tanzfläche im Mainfloor ist Deine Tanzfläche.
Auf dem Podest am Rande der Tanzfläche siehst Du Nadine ziemlich sexy mit einem Typen tanzen - offenbar aber nicht mehr der, mit dem sie vorhin losgezogen ist... Wenn das ihr Freund wüsste. Er wird es aber nie erfahren - zumindest nicht von Dir, denn eines hast du sehr klar begriffen:



Eigentlich ein doofer Spruch, aber soooooo unglaublich richtig und wichtig. Von Dir muss ja auch keiner wissen, dass Du danach auf der Tanzfläche erst mit einer Transe dann mit einem "Julius" rumknutscht, mit dem Du danach noch eine ganze Weile von Dancefloor zu Dancefloor von Bar zur Lounge und zurück und weiter ziehst. Hier ne Runde tanzen, dort ne Runde schauen, ein bis 85 Gin Tonics und die halbe Schachtel Zigaretten, neue nette Kurzzeitbekannte, und Tanzpartner bis Julius und Du - und auch Nadine am Ende wieder am Pool landet und einfach die Atmosphäre geniesst.

Mittlerweile scheint hier allerhand Tageslicht am Pool herein und eine Nachfrage an Leute um Euch rum ergibt:
nach 8 !!!!!! W-H-A-T ?? Wo ist die Zeit hin, wie konnte das passieren?

Erstmals seit 6 Stunden hast Du einen Gedanken, der nicht irgendwie mit dem Kit Kat zu tun hat, einen Gedanken an die reale Welt da draussen - an eine ganz andere Welt, die Dir gerade soooo weit weg vorkommt.

Schnell wegschieben den Gedanken und lieber mit dem Fussfetischisten anfreunden, der noch immer auf seiner Tour ist und nun bei dir halt macht. Das Gefühl: unbeschreiblich. Sex könnte nicht besser sein. Und wegen der Extasy, die noch immer wirkt, willst Du eigentlich auch keinen Sex.

Die Nummer von Julius willst Du aber doch schon - aber wie schon gesagt: keine Tasche = kein Handy. Was zum Teufel, macht man da?

Die Gäste neben Euch helfen weiter und weisen Euch drauf hin, dass es an der Bar, Blöcke und Stifte gibt und man sich hier ganz konventionell Nummern, Namen und Facebook / Instagram Namen auf Zettel schreibt und irgendwo verstaut.

Noch was im Schuh für Dich. Und weil es gerade passt, tauscht Du auch gleich noch mit Jana und Dirk die Nummern. Die sind gerade wieder aufgetaucht wollen gleich gehen:
Wir müssen um 12 schon wieder auschecken und nach Hamburg zurück, melden uns aber mal, wenn wir wieder in der Stadt sind.
Nadine, Du und Julius ziehen noch eine ganze Weile durch die Dancefloors, bis es langsam leerer wird. Irgendwann ist der Dragonfloor zu, dann schliesst unten der Keller und die Extasy wirkt auch nicht mehr so richtig. Zudem hat die Fussmassage nicht so viel gebracht, als dass Dir die Schuhe nicht unglaublich weh tun.

Es ist schon nach neun, Zeit für Nadine und Dich, nach Hause zu fahren.

Das 1 x 1 der Garderobe geht jetzt rückwärts:
Mantel (und Hose) zurück
Bügel wieder in die Kiste
Handy in die Hand
Aber irgendwas ist nun ganz anders. Die Hose? Was sollst Du damit, Du hast Doch einen Mantel, der bis zum Knie reicht. Das reicht doch, der hat Taschen für das Geld und die Nummern.

Vor 7 Stunden hast Du Dich mit dem transparenten Body fast nackt gefühlt, jetzt trägst Du nur ihn unterm Mantel und findest das total normal. Was ein Abend Kit Kat verändern kann.

Die Hose nimmst Du IN die Hand und Nadine AN die Hand, und sagt den Türstehern, die für Euch jetzt garnicht mehr so unheimlich sondern eigentlich ganz nett sind "Tschüss". Zusammen nehmt ihr ein Taxi nach Hause, nicht ohne Euch zu vergewissern, dass ihr beide findet, dass alles was an diesem Abend passiert ist unter Euch bleibt. Ihr seid aber auch klar, dass ihr da aber auf jeden Fall nochmal hinwollt, also ganz sicher, ganz bestimmt. auf jeden Fall.

Nadine ist zu Hause abgesetzt und ein Blick ins Handy zeigt: Du hast echt nichts relevantes verpasst. Du haust noch eben die gesammelten Nummern als "Julius Kit Kat" und "Jana Kit Kat" ins Handy und bist an der Haustür angekommen.

Jetzt erst merkst Du erst richtig, wie Deine Füße wehtun, keine Chance damit in den vierten Stock zu gehen. Nicht eine einzige Treppe mehr, also ziehst Du die Schuhe aus, die Strümpfe sind eh schon lange verloren.

Jetzt so schmerzend ohne Schuhe, auf Strümpfen, nur im Body unterm Mantel ganz schön derangiert mit ziemlich verknutschtem Lippenstift hoffst Du inständig, dass bitte keiner der Nachbarn gerade aus der Tür kommt, während Du nach oben schleichst.
BÄM - Das reale Leben ist irgendwie mit einem Schlag wieder da.
Just als Du an Deiner Tür bist, hörst Du im Stockwerk unter Dir, wie eine Tür geöffnet wird... Puh. Das hätte auch schiefgehen können..

Man braucht sich keine Illusionen machen, wenn man häufiger im Kitty ist WIRD es irgendwann schiefgehen - aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Du bist oben und hast jetzt auf nichts mehr Lust:
Abschminken?
Fuck off!
Morgen!
Ab ins Bett
das reale Leben ist wieder da, das Adrenalin aber irgendwie auch noch. Darum liegst Du noch eine ganze Weile wach und überlegst, was da eigentlich alles passiert ist. Auf jeden Fall nichts schlimmes, ausser vielleicht das:
Verdammt, warum zum Teufel bist Du nicht mit dem Pärchen gegangen, oder mit Julius... oder.
Aber es war auf jeden Fall ein geiler Abend, selbst wenn Du keinen Sex hattest und auch nicht wolltest. Aber Du hast mit nem Mädel, einer Transe, einem Typen und einem Pärchen rumgeknutscht... ganz schön gut für einen Abend

Auf jeden Fall kannst Du jetzt alles verstehen, was Du jemals übers Kit Kat gehört hast, aber schlafen ist irgendwie noch nicht...

Irgendwer hat Dir an dem Abend die Frage gestellt.
Wenn Du jetzt jemandem, der das Kitty nicht kennt, das Kitty erklären solltest, was würdest du ihm sagen?
Auch diese Frage raubt Dir den Schlaf, weil irgendwie alle Deiner möglichen Antworten nicht wirklich richtig und stimmig sind oder nur einen Teilaspekt erklären - oder falsch erklären oder - ach scheisse.

Dass das auch den Hardcore Stammgästen noch immer schwerfällt, weisst Du nicht.

Man muss es halt einfach erleben - wie Du heute. Mit der Schlussfolgerung schläfst Du dann irgendwann doch ein.

Du wachst auf als es schon wieder dunkel ist. Der Sonntag ist verloren, das Bett muss neu bezogen werden, da sich dein Makeup breitflächig verteilt hat.
Hallo Welt - Du bist wieder da.
Aber irgendwas ist doch anders: Wenn Du jetzt Leute vom Kit Kat reden hörst, lächelst Du nur wissend oder bringst Dich ein und klärst vor großen Augen auf, dass da eben nicht alle Sex haben und es ein toller Club ist, den man aber kaum beschreiben kann, sondern erleben muss .

Tja und wie das häufig so mit den Zetteln ist:
Weder Julius noch Jana haben sich irgendwann gemeldet, Auch die sind eben wieder in der echten Welt angekommen, denkst Du..... bis sich sich nach neun Wochen Dein Whatsapp meldet und der Kontakt "Jana Kit Kat" mit folgender Message aufpoppt.
Hay Süße, sind am Wochenende in Berlin. Samstag Kitty? LG Jana.
Du brauchst keine Sekunde für folgende Antwort:
Unbedingt.
Den Rest des Freitags arbeitest Du mit einem Mona Lisa Lächeln, dass nicht verrät, was Du gerade denkst.

Was dann passiert, sind aber ganz andere Geschichten. Nur so viel. Nadine ist wieder mitgekommen, reinkommen war überhaupt kein Problem mehr. Die Unsicherheit und Angst vorm Kitty war gänzlich verflogen, ein paar Kurzbekanntschaften wurden bessere Bekannte tja und die Frage ob Du dann dort Sex hattest, lächelst Du fortan mit folgenden Worten weg:
Was im Kitty passiert, bleibt im Kitty.




Wie war Dein erster Abend im Kitty? Erkennst Du was wieder? Lass es mich als Kommentar wissen, ich bin gespannt.



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